Der Ruf nach Versorgungssicherheit und Autonomie im Bereich der Wärmeversorgung ist stark spürbar. Auch die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels erfordern ein Umdenken in der Raumwärmeversorgung. Die Umstellung auf alternative Heizsysteme ist für die Stadtgemeinde Zistersdorf ein wichtiges Anliegen.
Aus diesem Grund wurden die Möglichkeiten einer Fernwärmeversorgung durch die Abwärmenutzung aus der örtlichen Müllverbrennungsanlage in Kooperation mit der FCC Abfallservice GmbH, den Hydro Ingenieuren sowie zwei nationalen Wärmeversorgern intensiv geprüft.
Im ersten Schritt wurden die gesamten Versorgungspotentiale im Stadtbereich Zistersdorf erhoben und drei Varianten eines Fernwärmenetzes projektiert. Auf dieser Basis wurden mehrere technische Varianten bzgl. einer Wärmeauskopplung an der Müllverbrennungsanlage in Erwägung gezogen. Als weitere Alternative wurde auch die Errichtung einer eigenen Biomasseanlage angedacht. In allen Varianten wurden auch die derzeit möglichen Förderungen miteinbezogen.
Im Ergebnis (Stand: August 2024) musste jedoch festgestellt werden, dass eine Umsetzung aufgrund der hohen Investitionskosten für den Umbau der Müllverbrennungsanlage sowie den Aufbau des Wärmenetzes aus heutiger Sicht für keinen Betreiber wirtschaftlich realisierbar ist, da die Verbraucherpreise, selbst im Vergleich zu den seit 2022 stark gestiegenen Energiekosten, in allen Machbarkeitsvarianten als sehr hoch eingeschätzt wurden.
Aufgrund der aktuellen Bebauungsstruktur von Zistersdorf wird man zukünftig den Fokus auf lokale Nahwärmeanlagen legen und Wärmepumpen in Kombination mit Niedrigtemperaturbauweise, insbesondere bei neuen Wohnbauten, in Erwägung ziehen müssen.
Fernwärme Bericht HydroIng 05-2023.pdf herunterladen (7.72 MB)
Stand: 06.09.2024