Pfarrkirche und Pfarrhof
Zwischen 1627 und 1640 wurde, vom damaligen Herrschaftsinhaber Rudolf von Teuffenbach gestiftet, das Franziskanerkloster und die dazugehörende Kirche errichtet. 1783 war das Kloster von Joseph II. zur Auflösung bestimmt, konnte aber bis zum Jahre 1809 bestehen. Nach dem Kauf im Jahre 1810 durch das Stift Zwettl wurden Kirche und Kloster zur Pfarrkirche und zum Pfarrhof von Zistersdorf; erst im Jahre 1894 wurde dann der heutige Glockenturm errichtet. Vor der Pfarrkirche stehen die barocken Figuren des hl.Johannes Nepomuk und des Hl.Florian.
Das Bürgerhaus auf dem Kirchenplatz
Dieses Gebäude wurde ca.1614 auf dem Kirchenplatz errichtet und gilt als Beispiel für aktive Erhaltung alter Bausubstanz und Beispiel für den bürgerlichen Baustil der Region. Geschmückt wird das Gebäude zusätzlich von Figuren der hl. Maria Immaculata und des hl. Nikolaus.
Stadtmauer und Altes Stadttor
Die Stadt war durchgehend von einer Stadtmauer umgeben, an der West- und Ostseite war jeweils ein Stadttor vorhanden - beide Tore wurde Mitte des 19.Jh. abgerissen, lediglich das nördliche Tor, etwa um 1782 geschaffen, blieb erhalten und lässt die Dimensionen der alten Stadtmauer, die Höhen bis zu 14 m erreichte, erahnen. In der Naglergasse sind die Reste der Stadtmauern noch durchgehend erhalten und bieten einen eindruckvollen Blick auf den darunterliegenden ehemaligen Stadtgraben-heute Stadtgrabengasse.
Schloss
Bis Mitte des 17. Jahrhunderts eine mittelalterliche Eckburg, die dann weitgehend abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt wurde. Das Schloss hat eine bewegte Besitzgeschichte hinter sich, nach dem 2.Weltkrieg war es auch Sitz der russischen Kommandantur, heute ist in dem Gebäude die Landesberufsschule untergebracht. Über dem Eingangstor ist das Wappen derer von Althan angebracht, die bis zum Jahre 1813 Schlossbesitzer waren, bis dann Schloss und Herrschaft, wie der zweite Teil der Inschrift beweist, der theresianischen Ritterakademie gestiftet wurde. Die NÖ-Landesberufschule für Gas- und Wasserleitungsinstallateure, Spengler u. Kupferschmiede ist im Schloß Zistersdorf untergebracht. Das Bild zeigt den modernen Zubau zum Schloß, in dem die Werkstätten untergebracht sind. Im Jahr 2000 wurden weitere Modernisierungs- und Umbauarbeiten in der Höhe von 77 Mio. Schilling realisiert.
Der Zistersdorfer Schloßteich - eine letzte Erinnerung an die sumpfigen Wiesen im Süden der Stadt - heute Teil des Sport- und Freizeitzentrums entlang der Zister.
Das Rathaus
1706 durch die Gemeinde erbaut, verziert mit einem barocken Turm und dem Wappen der einstigen Herrschaftsinhaber, den Herren von Pottendorf. 1945 abgebrannt und wiedererrichtet. Nach dem Bau eines Neuen Rathauses wurde im Alten Rathaus u.a. die Handelsschule und später die Aussenstelle der Bezirkshauptmannschaft untergebracht. Das Gebäude des ehemaligen Rathauses wurde um 165o von der Stadtgemeinde erworben und die Ratsstube eingerichtet, Mitte des 18.Jh. wurde der Turm errichtet, zusätzlich um 1850 ein grosser Saal im ersten Stock eingerichtet. Über der Einfahrt befindet sich das Stadtwappen und die Figuren von Fortuna und Justitia. Das Gebäude diente bis 1907 als Rathaus.
Dreifaltigkeitssäule
Die Dreifaltigkeitssäule, eine barocke Pestsäule wurde im Jahr 1747 von den Bildhauern Johann Bierner und Johann Wikh geschaffen! Nach der Entfernung der Originalballustrade in den Kriegsjahren wird der Stufenaufbau und die Ballustrade im Zuge der Renovierung der Säule in den Jahren 1998 bis 2001 wiedererrichtet.
Pulverturm
Dabei handelt es sich um einen Wehrbau der Stadtbefestigung aus dem 13/14. Jh.; unter Rudolf von Teuffenbach wurde dieser Befestigungsteil dem Spital zugeordnet und um 1800 als Wohnhaus verkauft; im Volksmund galt der Pulverturm lange Zeit als "Spatzenturm".
Nikolaikapelle am Platz vor der Polizei
Die Kapelle wurde 1281 von Otto von Zistersdorf erbaut und nördlich davon ein Pfarrhof dazu errichtet; im Winter und in Notzeiten wurde in dieser Kapelle, die im 17.Jahrhundert mit Seitenschiffen und einem Turm ausgebaut wurde, die Messen innerhalb der Stadtmauern gelesen. Das Gebäude brannte am 15.8.1808 völlig nieder und wurde 1811 abgerissen. Im Zuge der Stadterneuerung wurden die Grundrisse dieser alten Kirche freigelegt. Die Statue des hl.Johannes von Nepomuk, die früher beim Eingang zur Kirche stand, erinnert noch heute an die Nikolaikapelle.
Ehemaliges Spital
Der sogenannte "Stephanische Hof" wurde als Fürsorgeanstalt für rund 30 Personen im Jahre 1645 von Rudolf von Teuffenbach eingerichtet, brannte ebenfalls bei Grossbrand 18o8 völlig aus und beherbergte danach bis 1996 die Apotheke "Zur hl. Dreifaltigkeit".
Wallfahrtskirche Maria Moos
Die im Jahre 1160 von den Kuenringern errichtete Wallfahrtskirche Maria Moos ist das älteste Quellenheiligtum in Niederösterreich. Romanisch erbaut, später gotisiert und mit Barockelementen (Gnadenaltar mit der Pieta/ca. 1500) ausgestattet. Die Seitenaltäre (Ferdinand Kainz), der Annenaltar und das Bild "Maria Himmelfahrt" (Paul Troger) bzw. der Hochaltar (Jakob Schletterer) bilden u.a. die künstlerische Ausstattung des Juwels.
Moospark
Der Moospark, auch Ledererpark genannt, wurde im Zuge des Baues der Flügelbahn Drösing - Zistersdorf und der Errichtung des Bahnhofes Zistersdorf angelegt. Im Areal rund um den direkt angrenzenden Moosteich wurde in den letzten Jahren ein Erholungs- und Funpark für Jung und Alt geschaffen.
Meierhof und Stadtmuseum
Der Meierhof diente den ehemaligen Schlossherrn über Jahrhunderte als Wirtschaftsgebäude und bildet heute noch immer einen interessanten Blickpunkt, da die Südmauern in die alte Stadtmauer integriert wurden. Heute dient der Meierhof als Musikschule und Veranstaltungssaal. Unter anderen sind in diesem Bereich das Stadtmuseum und Räumlichkeiten für die Zistersdorfer Vereine untergebracht.
Gotische Säule
Diese wahrscheinlich zur Zeit des Stadtherrn Johann von Meseritsch (1509-1537) in gotischem Stil errichtete Säule weist bis heute nicht entzifferte bzw. gedeutete slawische Inschriftenreste auf und wird oft als Beispiel für die geschichtlichen Wurzeln des Namens Zistersdorf (vom slawischen Cystej= der Geehrte) angeführt.
Das Kaiser "Bründl" im Auwald
Anfang des 17. Jahrhunderts wurden die Quellen des Auwaldes von den Zistersdorfern zum Bau einer ersten Wasserleitung mit Holzrohren veranlasst - anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. im Jahre 1908 liess der Ziegeleibesitzer Johann Krammer eine Quellfassung errichten und ein Relief des Kaisers mit dessen Wahlspruch "Viribus unitis" anfertigen.
Der Steinberg: Windstrom für 22.000 Haushalte
Das nördliche Weinviertel gehört zu den besten Windregionen Österreichs – zumindest wenn es um die Sicht der Betreiber von Windkraftwerken geht. Die Windkraft Simonsfeld ist ein Weinviertler Unternehmen. 843 Personen – zwei Drittel von ihnen leben im Weinviertel – betreiben gemeinsam 55 Windkraftwerke im Weinviertel – 15 davon am Steinberg. Wahre Wunderwerke sind die 45 Meter langen Rotorblätter, die sich ab 16 km/h Windgeschwindigkeit in Bewegung setzen und ab 36 km/h ihre Nennleistung erreichen. Dann zischen die Rotorblattspitzen mit bis zu 200 km/h durch die Luft und produzieren Umdrehung für Umdrehung sauberen Strom. In 105 Metern Höhe überstreichen sie eine Fläche von 6.362 Quadratmetern – vier Fünftel eines mittleren Fußballfeldes. Imposant ist die Energieausbeute dieser „sanften Riesen“: jede der 15 modernen „Windmühlen“ am Steinberg produziert jährlich eine Strommenge die dem Verbrauch von 1.650 Haushalten entspricht. Der Windpark am Steinberg produziert somit eine Strommenge die dem Jahresbedarf von 22.000 Durchschnittshaushalten entspricht – rund zwei Drittel aller Haushalte im Bezirk Gänserndorf. Nähere Informationen: www.wksimonsfeld.at
Waldlehrpfad
Den Lehrpfad findet man am Ortsrand von Zistersdorf in Richtung Gaiselberg. Ab der Kreuzung Umfahrungsstraße u. Gaiselbergerstraße (beim Schlossteich) ist der Weg zum Waldlehrpfad mit Hinweistafeln ausgestattet, sodass dieser leicht zu finden ist. Der Lehrpfad, mit einer Streckenlänge von 2,5 km führt vorbei am Kaiserbründl, Apostelkreuz, der Krammerkapelle und zahlreichen Tafeln mit Wissenswertem über den Wald.
In der Umgebung der Stadt befinden sich als besondere Sehenswürdigkeiten in der Katastralgemeinde Gaiselberg der Hausberg, eine Wallburgenanlage aus dem Spätmittelalter, in der Katastralgemeinde Maustrenk Erdställe, eine Besonderheit der Weinviertler Lösslandschaft und an der B 40 Richtung Maustrenk ein Bohrturm-Denkmal, welches an die ersten Erdölfunde in Zistersdorf erinnert.